Gezielte Unterstützung leisten

Manchmal ist die Werkstatt noch nicht oder nicht mehr der geeignete Ort, um Menschen mit schweren Behinderungen gezielt zu fördern. Bei Mehrfachbehinderungen und/oder zusätzlichen Verhaltensauffälligkeiten geht es vorrangig um eine gute Förderung der vorhandenen Ressourcen statt um zufriedenstellende Arbeit. Den Besuchern der Tagesförderstätte wird genau das zuteil.

Außerhalb des gewohnten häuslichen Lebensumfelds, in der Gemeinschaft der externen Tagesstruktur Tagesförderstätte werden mit heilpädagogischen Angeboten die bisher erlangten Fähigkeiten und Interessen erhalten, weiter ausgebaut und neue Ressourcen erschlossen. Die Philosophie der Tagesförderstätte steht dabei im Zeichen von Maria Montessori: »Hilf mir, es selbst zu tun.«

Die Tagesförderstätte im Detail

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Personenkreis
Die Tagesförderstätte ist eine teilstationäre Einrichtung und richtet sich an schwerstmehrfach behinderte Menschen oder Menschen mit erheblichen Verhaltensauffälligkeiten, die (zumeist) nicht mehr schulpflichtig sind und die Voraussetzungen für eine Beschäftigung in den Werkstätten nicht, noch nicht oder nicht mehr erfüllen. Einzelne oder mehrere der folgenden Kriterien sind für die Personengruppe vorgegeben, um eine Kostenzusage vom Landesamt für Soziales zu erhalten:

Schwere Form einer kognitiven Beeinträchtigung

Schwere körperliche Beeinträchtigung und/oder Sinnesschädigung, oft einhergehend mit dauerhaften gesundheitlichen Einschränkungen, die einer besonderen Pflege bedürfen (z.B. Nahrungsaufnahme über PEG-Sonde)

Verhaltensauffälligkeiten oftmals gekoppelt mit psychischen Problemen
Ziele, Leistungen und Methoden
Ziele beim Besuch der Tagesförderstätte sind:

Die Persönlichkeit entwickeln und Stärkung von sozialen Kompetenzen fördern.

Größtmögliche Selbständigkeit, vor allem im lebenspraktischen Bereich erlangen.

Vorhandene Fähigkeiten erhalten und ausbauen.

Kompetenzen erlangen und fördern, die zu einem Übergang in eine Werkstatt notwendig sind.

Den Inklusionsgedanken stärken und die Teilhabe an einem »normalen« Leben ermöglichen.

Das leisten wir durch:

Individuelle Planung von Förderzielen, die in einer festen Tagesstruktur umgesetzt werden.

Förderung in Einzel-, Gruppen- oder gruppenübergreifenden Aktivitäten in den Bereichen: basale Stimulation, lebenspraktischer Bereich, Motorik, sozial-emotionaler Bereich, Sprachförderung, Arbeitstraining, kreativ-musischer Bereich, Wahrnehmung und kognitiver Entwicklung.

Notwendige Pflege.

Austausch und Zusammenarbeit mit Elternhaus und Wohneinrichtungen.

Bei Bedarf psychologische Unterstützung und Kriseninterventionen durch hauseigene Psychologen.

Hinzu kommen ergänzende Angebote:

Gruppenübergreifende täglich wechselnde Arbeitsgruppen: Singkreis, Lauf-AG (für schwächere und für stärkere Läufer), Garten- /Pflanz-AG, Vorleserunde, Koch-AG, Sport-AG in der großen Turnhalle des Dorfes.

regelmäßige Gruppenausflüge und jährliche pädagogische Exkursion mit allen Betreuten der Einrichtung mit Besuch eines Restaurants.

Gestaltung von Adventsgottesdienst und Adventsfeier mit Angehörigen.

Bei anfallenden Problemen im Elternhaus finden Angehörige Unterstützung durch Mitarbeiter der Tagesförderstätte.
Tagesstruktur
Eine feste Tagesstruktur, erleichtert die zeitliche und räumliche Orientierung. Regelmäßig zur gleichen Zeit essen, Unternehmungen an regelmäßigen Tagen und regelmäßigen Orten, feste Ankunfts- und Abholzeiten geben Halt und unterstützen die Förderung.

Arbeits- und Ruhephasen sind eingeplant und individuell ausbaubar.
Team
Das Team besteht aus ausschließlich aus pflegerischen und pädagogischen Fachkräften, die von Hilfskräften und Auszubildenden unterstützt werden:

Leitung Erziehungswissenschaftlerin M.A.

HeilerziehungspflegerInnen sowie Azubis

ErzieherInnen, Jugend- und HeimerzieherInnen

AltenpflegerInnen

Kranken-und Gesundheitspfleger

Unterstützung durch Hilfskräfte und BFD-Mitarbeiter

Externe Therapeuten (Krankengymnast, Ergotherapeutin und Logopädin) unterstützen die hauptamtlichen Mitarbeiter. Dies geschieht in erster Linie auf Basis einer ärztlichen Verordnung, die bei Bedarf vom behandelnden Arzt ausgestellt werden muss.